Im technischen Bereich ist Fehler-Management seit Jahrzehnten selbstverständlich. Da gibt es viele bewährte Tools und Prozesse. Aber im administrativen Bereich? Braucht es nur mehr Bemühen, um teure Fehler oder lästige Wiederholfehler zu vermeiden? Oder lassen sich auch in der Verwaltung gravierende Fehler bereits im Vorfeld vermeiden? Wie kann man auch im eigenen Team nachhaltige Fehlerabstellmaßnahmen setzen?
Die Angst vor Fehlern beeinträchtigt die Wirksamkeit des betrieblichen Fehlermanagements. Darum reicht es nicht, lediglich gute Werkzeuge und Prozesse zu implementieren. Es ist auch notwendig, die Fehlerkultur eines Unternehmen, eines Bereichs oder eines Teams bewusst zu gestalten.
Mit schönen Worten des Managements ist es jedoch nicht getan. Es braucht klare und verbindliche Regeln und Verhaltensweisen, auf die sich jedes Unternehmensmitglied verlassen kann.
Ein wichtiger Grundsatz lautet: Je früher kritische Fehler erkannt und gemeldet werden, desto geringer sind die Folgekosten. Daher ist es wichtig, Fehlermeldungen zu belohnen und MitarbeiterInnen, die eigene Fehler aufzeigen, fair und respektvoll zu behandeln. Den Ärger über den Fehler am Fehlerverursacher auszulassen, indem man ihn anschreit oder Abmahnungen androht, ist kontraproduktiv. Besser ist es, den Mitarbeiter für die Fehlermeldung zu danken und gemeinsam nach Ursachen und Verbesserungen zu suchen. Nur so fördern wir einen offenen Umgang mit Fehlern und kontinuierliche Verbesserung.
Fehler kann man nicht verbieten. Sie passieren. Darum ist es wichtig, gut mit Fehlern umzugehen. Nicht Schuldige suchen, sondern Ursachen! Nicht den Mitarbeiter bekämpfen, sondern den Fehler!